Was ist Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie?
Auch für Kinder und Jugendliche gibt es von den Krankenkassen finanzierte Psychotherapie in den o.g. drei Psychotherapieverfahren.
Anlässe für eine Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie können unter Anderem sein:
- Probleme im Säuglingsalter, wie Schreien, Schlafen, das Füttern betreffend;
- Bettnässen
- Ängste, Verlusterfahrungen und Trennungssituationen,
- psychosomatische Beschwerden wie Bauch- und Kopfschmerzen;
- Konflikte mit Gleichaltrigen und Schulprobleme;
- Aggressionen und Depressionen, heftige Stimmungsschwankungen, selbstverletzendes Verhalten;
- Identitätskonflikte und Probleme mit dem Essen,
- Verhaltensauffälligkeiten und Hyperaktivität.
Aufgabe des Therapeuten/der Therapeutin ist es, dem Kind oder Jugendlichen auf altersgerechte Weise ein Verständnis für seine Schwierigkeiten zu entwickeln. Oft nutzen die Kinder dabei das gemeinsame Spiel, in dem sich ihre Probleme darstellen. In der Therapie kann im geschützten Rahmen mit neuen Verhaltensweisen experimentiert werden (z.B. Umgang mit Gefühlen, neue Bewertung, Einschätzung und Gestaltung zwischenmenschlicher Kontakte).
Begleitende Bezugspersonengespräche gehören zumindest bei Kindern fest zum therapeutischen Programm. Bei Jugendlichen wird dies individuell entschieden.
Die Therapiesitzungen umfassen im analytischen und tiefenpsychologischen Therapieverfahren bis zu 90 Sitzungen, die Höchstgrenze liegt bei 180 Sitzungen. In der Verhaltenstherapie liegt die Stundenzahl bei bis zu 60 Sitzungen und höchstens 80 Sitzungen. Die Bezugspersonensitzungen kommen im Verhältnis 4/1 dazu.
Vor einer Therapie finden mindestens 2 und bis zu 6 "probatorische" Sitzungen (Vorgespräche) von 50 Minuten statt. Bei Kindern und Jugendlichen ist auch eine Einbeziehung der relevanten Bezugsperson möglich.